Martina Wunder

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Die Zeit der Blutsauger hat begonnen!

Die lästigen Plagegeister, ob es nun Mücken, Bremsen, Wespen oder Zecken sind, sind wieder verstärkt unterwegs und suchen Opfer.

Die Stiche sind auf jeden Fall lästig, oft unangenehm und manchmal auch gefährlich. Darum ist es wichtig, sich ausreichend zu schützen. Doch auch hier gibt es immer wieder Unsicherheiten, welches Insektenschutz – Produkt, auch Repellent genannt, für wen und zu welchem Zweck am besten geeignet ist.

Wir wollen hier etwas Licht in den Dschungel bringen.

Licht im Dunkel der Wirkstoffe in Insektenschutzmitteln

Es gibt 4 relevante chemische Wirkstoffe, die in Deutschland zum Schutz vor Insekten zugelassen sind und die Sie in den Inhaltslisten der Produkte finden:

chemische Wirkstoffe:

  • DEET (Diethyltoluamid)
  • Icaridin
  • PMD (p-Menthan-3,8-diol)
  • EBAAP (Ethylbutylacetylaminopropionat)

natürliche Wirkstoffe:

  • ätherische Öle
  • Kokosöl

Sie alle wirken, indem sie lockende Gerüche aus Kohlendioxid aus der Atemluft und Schweiß überdecken. Oft sind die Wirkstoffe auch kombiniert in den Produkten zu finden.

Wichtig zu wissen: eine höhere Konzentration bedeutet nicht, eine bessere Wirkung, sondern eine längere Wirkung.

Auch wichtig; Repellentien wirken auch nicht zu 100% aber 75% der Stiche werden durch Insektenschutzmittel verhindert.

Das ist wichtig in Gebieten, in denen durch den Stich einer Mücke Krankheiten übertragen werden. Hier sollten Sie zusätzlich zu einem schützenden Produkt, möglichst viel Haut mit Kleidung aus festgewebtem Stoff bedecken und zum Schlafen Moskitonetze benutzen.

Alle Wirkstoffe von Insektenschutzmitteln haben Vor- und Nachteile

DEET

der älteste der vier Wirkstoffe, gilt als eines der wirksamsten Repellentien. Es ist in Konzentrationen von 30 Prozent (zum Beispiel Anti Brumm® forte) bis zu 50 Prozent (zum Beispiel Nobite® Hautspray) enthalten und wirkt konzentrationsabhängig bis zu acht Stunden zuverlässig gegen Bremsen, Fliegen und Stechmücken (ab 20 Prozent auch gegen tropische) sowie (weniger) gegen Zecken. Zugelassen ist es je nach Konzentration auch für Kinder ab drei Jahren.

DEET wird von der Haut resorbiert und im Fettgewebe gespeichert. Es sollte daher nicht großflächig und nicht zusammen mit Zubereitungen, die die Resorption fördern können, angewendet werden. Zu beachten ist außerdem, dass DEET Kunststoffe, beispielsweise von Brillen oder Uhren, angreift.

Icaridin

Icaridin wird weniger stark resorbiert und ist hautverträglicher als DEET. In Produkten ist es in Konzentrationen von 10 Prozent bis zu 30 Prozent enthalten. Zum Beispiel mit 25% Icaridin in Anti Brumm Kids Sensitive. Konzentrationen ab 20 Prozent eignen sich zur Anwendung in den Tropen. Icaridin wirkt konzentrationsabhängig bis zu acht Stunden gegen Stechmücken und bis zu fünf Stunden gegen Zecken – gegen letztere besser als DEET. Zugelassen ist es in der Regel für Kinder ab zwei Jahren sowie – je nach Herstellerangabe – in der Schwangerschaft und Stillzeit.

PMD beziehungsweise Citriodiol®

PMD beziehungsweise Citriodiol® ist ein Bestandteil des ätherischen Zitronen-Eukalyptusöls, der auch synthetisch hergestellt werden kann. Es wirkt gegen Stechmücken und Zecken, allerdings schwächer und kürzer als DEET und Icaridin. PMD/Citriodiol wird in Konzentrationen von 10 (11 Prozent in Soventol® protect zur Mückenabwehr) bis 40 Prozent (zum Beispiel Jungle Formula by Azaron® Natural) angeboten. Je nach Konzentration kann es auch bei Kindern ab einem Jahr sowie nach Rücksprache mit dem Arzt in der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden.

Zu beachten ist, dass PMD/Citriodiol die Augen stark reizen und bei empfindlichen Menschen Hautreizungen hervorrufen kann.

EBAAP

hierzulande gut und bis zu vier Stunden wirksam ist EBAAP. Neben Bremsen, Fliegen, verschiedenen Mücken und Zecken wehrt es auch Bienen und Wespen ab. Je nach Produkt kann es bereits bei Kindern ab zwei Monaten und in der Schwangerschaft angewendet werden. Nebenwirkungen sind bisher nicht bekannt.

Nicht tropentauglich

äth. Öle

Bei richtiger Konzentration sehr gut verträglich. Wenn Sie wissen, was Sie gut vertragen, können Sie sich ihren Insektenschutz selbst herstellen und wissen dann ganz genau, was darin ist. Um mal eben den Garten zu gießen oder für einen kurzen Spaziergang reicht es alle mal. Auch zum Essen auf der Terrasse, eventuell in Kombination mit mückenabwehrenden Pflanzen oder Kerzen funktioniert es meist ganz gut und es kann bedenkenlos öfters aufgetragen werden.

Können Allergien auslösen und je nach Konzentration Haut und Augen reizen. Leider ist Ihre Wirksamkeit zeitlich sehr begrenzt, da der Geruch verfliegt.

Nicht tropengeeignet

Kokosöl

Die enthaltene Laurylsäure wirkt abschreckend auf die stechenden Plagegeister. Außerdem wirkt es entzündungshemmend und hautpflegend.

Nebenwirkungen sind keine Bekannt

Da es sich um ein Öl handelt, kann es Fettflecken auf den Kleidung hinterlassen.

Den Geruch muss man mögen

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Tipps zur richtigen Anwendung von Repellentien

  • Repellents nur auf unbedeckter Haut auftragen
  • nicht auf verletzter oder entzündeter Haut anwenden
  • bei Sprays: Kleidungsstücke mit einsprühen (vor allem dünne Textilien, die von Insekten durchstochen werden können
  • Sonnenschutz zuerst auftragen, Repellent 15 bis 30 Minuten später
  • Schutzdauer beachten und Repellent erneut auftragen (nach Kontakt mit Wasser oder bei starkem Schwitzen häufiger)
  • Repellent lückenlos auftragen

DIY Repellent

Insektenschutz zum aufsprühen

Sie benötigen:

  • eine ausgediente kleine Sprühflasche, sauber ausgespült oder direkt die Hamameliswasserflasche verwenden.
  • 10 ml Hamameliswasser: wirkt hautpflegend und entzündngshemmend.
  • zwei Tropfen Teebaumöl: Der intensive Geruch hält Insekten fern. Dank seiner entzündungshemmenden, wundheilenden und desinfizierenden Eigenschaften hilft die Mischung außerdem auch bei juckenden Stichen.
  • sechs Tropfen Citronella: Hält ebenfalls Insekten fern und gibt dem Spray einen angenehmen frischen Duft.
  • zwei Tropfen Pfefferminz Auch diesen Geruch mögen viele Insekten nicht. Durch die Minze wirkt das Spray kühlend, ist also auch angenehm bei Stichen.
  • sechs Tropfen Lemongras Lemongras wird wegen des frischen Dufts häufig bei Parfums und Kosmetika eingesetzt und vertreibt die lästigen Plagegeister.

Nun einfach alle Zutaten in der Sprühflasche mischen.

Die Mischung so oft wie nötig aufsprühen.

Insektenschutz zum eincremen

Sie benötigen:

  • Ein Tiegel oder eine Weithalsflasche
  • 150 ml Kokosöl. Dieses sollte mindestens 50% Laurylsäure enthalten, denn das ist der Stoff im Kokosöl, der die Stechtiere abhält, denn ihr Geruch ist abschreckend für Insekten. Gleichzeitlich verdeckt der Geruch von Kokosöl Ihren Eigengeruch und macht Sie so unattraktiver für Insekten. Kokosöl schmilzt erst bei ca. 23°C
  • drei Tropfen Teebaumöl: Der intensive Geruch hält Insekten fern. Dank seiner entzündungshemmenden, wundheilenden und desinfizierenden Eigenschaften hilft die Mischung außerdem auch bei juckenden Stichen.
  • acht Tropfen Citronella: Hält ebenfalls Insekten fern und gibt dem Spray einen angenehmen frischen Duft.
  • drei Tropfen Pfefferminz Auch diesen Geruch mögen viele Insekten nicht. Durch die Minze wirkt das Öl kühlend, ist also auch angenehm bei Stichen.
  • acht Tropfen Lemongras Lemongras wird wegen des frischen Dufts häufig bei Parfums und Kosmetika eingesetzt und vertreibt die lästigen Plagegeister.

Das Kokosöl vorsichtig erwärmen und dann die ätherischen Öle vorsichtig unterrühren. Anschließend in den Tiegel oder die Weithalsflasche abfüllen.

Alternativ wirken die ätherischen Öle von Zedern, Nelken, Eukalyptus, Geranium, Lavendel oder Rosmarin abschreckend auf Insekten, doch diese Öle haben auch noch andere Eigenschaften die eventuell in diesem Zusammenhang nicht erwünscht sind.

Einen mückenfreien Sommer wünscht das besser gesund Team