Adaptogene sind natürliche Stoffe, die unserem Körper und unserer Psyche helfen, sich an die gegebenen Umstände anzupassen.

Das schaffen die Adaptogene in dem sie Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrindenachse, also die Stress-Achse beeinflussen. Vereinfacht gesagt bewirken sie, dass die richtigen Hormone und Neurotransmitter in der optimalen Menge zum bestmöglichen Zeitpunkt ausgeschüttet werden.

Stress ist grundsätzlich nützlich für unseren Körper, dadurch werden aufmerksamer, leistungsfähiger, fokussierter usw. aber nach dem die stressige Situation vorbei ist sollte unser System die Stresshormone wieder abbauen und in den Ruhezustand zurückkehren. Leider klappt das häufig nicht so gut, weil es zu viele Stressoren gibt.

Wir sprechen in diesem Zusammenhang so wohl über Zell-Stress wie auch über psychischen Stress.

Adaptogene reduzieren den Stress auf körperlicher Ebene. So kommt das Hormonsystem wieder ins Gleichgewicht und Stoffwechselprozesse können wieder optimal ablaufen, was dann zu einer nachhaltig verbesserten Leistungsfähigkeit auf allen Ebenen und auch insgesamt zu mehr Wohlbefinden führt. Selbstverständlich hilft nicht alles gegen alle Beschwerden, aber hier ist es wirklich so, dass gegen alles bzw. vieles ein Kraut gewachsen ist

Im Sport treten emotionale und körperliche Stresssituationen auf. Adaptogene helfen dem Organismus, sich dem anzupassen. Dadurch kann der Sportler nachhaltig leistungsfähiger sein, niedrigere Lactatwerte messen und die ATP-Bereitstellung optimieren.

Auch der mentale Effekt ist gerade bei Wettkämpfen nicht zu vernachlässigen.

Sport

Sind Adaptogene Stimulantien?

Als Antwort auf diese Frage hat I. Brekhman 1969 drei Kriterien erstellt, die Adaptogene klar von Stimulanzien unterscheiden:

  1. Ein Adaptogen ist für den Körper auch langfristig eingenommen vollkommen unschädlich. Es zeigt bei normalen oder minimal veränderten Körperfunktionen keine adaptogene Wirkung, erst bei entsprechender Herausforderung (z. B. Stresssituation) kommt die adaptogene Wirkung zum Ensatz.
  2. Ein Adaptogen steigert unspezifisch die Widerstandskraft gegen ein breites Spektrum an physikalischen, chemischen und biologischen Einflüssen.
  3. Ein Adaptogen erzielt eine normalisierende Wirkung auf den Stoffwechsel, unabhängig von der Richtung vorausgegangener pathologischer Veränderungen.

Welche Adaptogene gibt es?

Die Anerkennung der Adaptogene als eigene Kategorie neben den – oder in die – Makro- und Mikronährstoffgruppen der Kohlenhydrate, Proteine, Fette, Vitamine und Mineralstoffe wird u. a. von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) diskutiert. Diese erkennt die zahlreichen klinischen Studien im Kontext der Adaptogene an und ordnet die Adaptogene momentan der Gruppe der traditionellen pflanzlichen Arzneimittel zu. Weitere klinische und präklinische Studien müssten jedoch zur umfassenden Klärung und Einordnung folgen.

Ashwagandha (Withania somnifera)

Die Pflanze kann sowohl den Cortisolspiegel als auch den mentalen, emotionalen und körperlichen Stress senken und wird bei Angstzuständen eingesetzt. Zudem kann eine Einnahme das Immunsystem nachhaltig stärken.

Chaga (Inonotus obliquus)

Der Pilz wächst in russischen und sibirischen Wäldern an der Rinde von Birken. Das vielseitige Heilmittel wird traditionell bei Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. Chaga ist bekannt für seinen hohen Gehalt an Antioxidantien und ist reich an B-Vitaminen, Melanin und Zink.

Cordyceps

ist ein Schlauchpilz, man findet ihn besonders häufig in den großen Höhen Tibets. Da er die Sauerstoffversorgung fördern kann, wird er unter anderem bei Erschöpfungszuständen sowie Müdigkeit verwendet. Außerdem kann er sich positiv auf die Ausdauer und sportliche Leistungsfähigkeit auswirken.

Ginseng (Panax ginseng)

ist Pflanze aus Asien, die zu den bekanntesten pflanzlichen Heilmitteln zählt. Hauptverantwortlich für seine Wirkung ist die Wurzel, diese kann die Stimmung und kognitive Leistungsfähigkeit verbessern, für einen erholsamen Schlaf sorgen und den Blutzuckerspiegel senken.

Reishi (Ganoderma lucidum)

ein glänzender Pilz, steht in China und Japan für das ewige Leben. Der vielversprechende Vitalpilz eignet sich mit seinen antioxidativen Eigenschaften hervorragend zur Linderung von Stress und zur Unterstützung bei verschiedenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nach einer Einnahmezeit von acht Wochen kann er zur Stärkung von Herz und Geist führen.

Rosenwurz (Rhodiola rosea)

Die arktische Wurzel, die in Skandinavien, Grönland und Sibirien wächst, setzt sich aus mehr als 140 aktiven Bestandteilen zusammen. Ihr werden vor allem stimmungsverbessernde Eigenschaften zugeschrieben, die ideal sind, um Müdigkeit sowie Burnout zu besiegen. Außerdem reduziert sie die Cortisolausschüttung und hat einen positiven Effekt auf den Serotoninspiegel. Um bestmögliche Erfolge zu erzielen, empfiehlt sich eine langfristige Einnahme.

Schisandra-Beere

Das ist eine Heilpflanze aus China, wo sie aufgrund ihrer fünf verschiedenen Geschmacksrichtungen schon sehr lange in der Kräutermedizin Verwendung findet. Gemeint sind hierbei: salzig, süß, sauer, scharf und bitter. Kein Wunder, dass die Beere so vielseitige traditionelle Einsatzmöglichkeiten findet. Sie wehrt Krankheiten ab, stärkt das Immunsystem und unterstützt Gedächtnis und Libido. Außerdem kann die Schisandra-Beere im hohen Alter die Vitalität stärken.

Mariendistel

Die Mariendistel ist besonders in Südeuropa, Nordafrika und Westasien zu finden. Da sich die Pflanze wunderbar zur Entgiftung des Körpers eignet, wird sie vor allem zur Linderung von chronisch-entzündlichen Krankheiten der Leber wie Hepatitis und Zirrhose eingesetzt. Daneben wirkt sie auch ausgleichend auf den gesamten Stoffwechsel.

Maca (Lepidium peruvianum Chacon)

Maca ist eine Pflanze, die auf einer Seehöhe von 4.000 bis 4.500 Metern in den peruanischen Zentralanden wächst. Sie verfügt über einen hohen Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Mineralgehalt. Ihre damit verbundenen energiespendenden und vitalisierenden Eigenschaften können die Fruchtbarkeit und Libido fördern, weswegen Maca auch als natürliches Aphrodisiakum angesehen wird. Außerdem kann sie die Konzentration und Ausdauer verbessern.

Süßholzwurzel (Glycyrrhiza glabra)

Süßholzwurzel gehört in China bis heute zu den zehn wichtigsten Naturheilmitteln. Der Grund: Bestimmte Inhaltsstoffe setzen im Körper zahlreiche Prozesse in Gang. Die süße Pflanze hilft unter anderem bei Erkältung, Husten, niedrigen Blutdruck sowie Entzündungen und ist zudem Balsam für einen gereizten Magen.

Tulsi (Ocimum sanctum)

wird auch als heiliges bzw. indisches Basilikum bezeichnet. Die Inhaltsstoffe der aromatischen Pflanze haben sich bei verschiedenen Krankheiten, psychischen Beschwerden und Entzündungen bewährt. Das Heilkraut hilft außerdem traditionell gegen alle Formen von Stress und ist eine gute Alternative zu Kaffee oder grünem Tee.

Wichtig zu wissen:

Alle hier beschriebenen Pflanzen kommen in der Selbstmedikamention hauptsächlich vorbeugend zum Einsatz, bevor sich eine Krankheit manifestiert. Die Einnahme dieser Pflanzen oder von Produkten aus diesen Pflanzen ersetzt nicht eine Behandlung durch ihren Arzt, sie können aber begleitend zur Therapie nach Rücksprache verwendet werden.