Published On: 13. November 20244,7 min read

Kartoffelwasser bei Halsschmerzen?

Kartoffelwasser statt Antibiotikum? Hört sich erst einmal toll an, aber ist es auch sinnvoll?

Wir wollen das hier einmal genauer anschauen.

Eine Halsentzündung kann äußerst schmerzhaft und unangenehm sein. In den sozialen Medien kursiert die Behauptung, dass Kartoffelsaft ein Wundermittel gegen Halsschmerzen sei. Doch diese Annahme ist wissenschaftlich nicht belegt.

Mögliche Ursachen von Halsschmerzen sind:

  • Echte Grippe/Influenza
  • Akute Rachenentzündung (Pharyngitis)
  • Abszess als mögliche Komplikation einer Mandel- oder Rachenentzündung
  • Pfeiffersches Drüsenfieber (Mononukleose)
  • Mumps

  • Diphtherie

Sie sehen schon an der Länge der Liste, dass die Sache nicht ganz so einfach ist. Während z.B. eine Erkältung, eine Grippe oder auch Pfeiffersches Drüsenfieber Viren als Verursacher haben, sind für eine Akute Mandelentzündung (Angina Tonsillaris, Tonsillitis) und Scharlach Bakterien verantwortlich.

Kartoffelsaft, Kartoffelwasser oder Kartoffelwickel?

Was braucht man für einen Kartoffelwickel?

Für den Wickel benötigt man lediglich etwa 5-6 Kartoffeln, ein Tuch (Küchentuch o.ä.) als Innentuch und einen großen Schal für außen. Auch die folgende Anleitung zur Herstellung ist ausgesprochen einfach.

Anwendung: So wird der Kartoffelwickel gemacht

  • Ungeschälte, gewaschene, gekochte, heiße Kartoffeln in ein längsgefaltetes Tuch, z. B. ein Küchenhandtuch geben. Danach werden die gekochten Kartoffeln mit einer Gabel zerdrückt.
  • Bei Halswickeln für Kinder: Temperatur des Kartoffelwickels prüfen, die Kartoffeln können sehr heiß sein und auf der Haut zu Verbrennungen führen!
  • So warm wie möglich auf den Hals legen und mit einem (Woll-)Schal umwickeln
  • 2 bis 3 Stunden am Hals tragen. Ruhe ist für den Körper wichtig, legen Sie sich also nach der Anwendung bequem hin.
  • Tipp: Anschließend den Hals mit Lymphdiaral® sensitiv Salbe N einstreichen, am besten sanft kreisend von oben nach unten. So wird das Lymphsystem in seiner Arbeit unterstützt.

Wann sollte man keinen Kartoffelwickel anwenden?

Nicht für jeden* und nicht in jeder Situation ist ein Wickel ratsam. Ein heißer Kartoffelwickel eignet sich beispielsweise nicht, wenn man gerade unter Fieber oder akuten Entzündungen leidet. Ebenfalls abgeraten wird von einer Anwendung bei Babys und Kleinkindern, Diabetikern, Menschen mit Bluthochdruck oder einer Herzerkrankung. Wer sich unsicher ist, ob ein warmer Wickel geeignet ist, sollte fachkundig abklären lassen, ob eine solche Wärmebehandlung im individuellen Falle empfehlenswert oder eher kontraproduktiv ist.

Fazit

Für alle drei Hausmittel gilt: Es sind Hausmittel, für die keine wissenschaftlichen Belege erbracht wurden, wohl aber Erfahrungswerte.
Da alle 3 Methoden (fast) keine gesundheitlichen Gefahren darstellen können sie ausprobiert werden und Sie können sich Ihre eigene Meinung darüber bilden. Warum nicht einen Kartoffelwickel machen, im Übrigen das bekannteste Mittel aus dieser Kategorie und das bei der Herstellung entstandene Kartoffelwasser auch gleich testen?
Aber auch allen drei Hausmittel gemeinsam ist:
Diese Rezepte ersetzen keine medizinische Behandlung. Wenn also die Halsschmerzen trotz der Anwendung z.B. von Kartoffelwickel schlimmer werden oder nach spätesten 3 Tagen nicht verschwunden sind sollte ein Arzt aufgesucht werden, denn ein bakterieller Infekt kann durch diese Hausmittel leider nicht weggezaubert werden.
Auch bei zusätzlichem Fieber oder einem schweren Krankheitsgefühl sollte ein Arzt aufgesucht werden um z.B. Komplikationen wie einen Abszess zu vermeiden.
Diese Hausmittel können aber unterstützend zur ärztlichen Therapie angewendet werden.