Published On: 15. Januar 20257,8 min read

Grippewelle im Anmarsch: So bleiben Sie und Ihre Familie gesund

Die kalte Jahreszeit hat begonnen und mit ihr die alljährlichen Herausforderungen in Form von Erkältungen und Grippe. Während sich viele Menschen mit einem leichten Schnupfen, Husten oder Halsschmerzen plagen, ist es wichtig, zwischen einem grippalen Infekt und der echten Grippe zu unterscheiden. Diese Unterscheidung hilft Ihnen, die richtigen Maßnahmen zur Linderung der Symptome und zur Vorbeugung zu ergreifen.

Grippaler Infekt vs. Grippe

Ein grippaler Infekt, auch als Erkältung bekannt, wird meist durch Viren wie Rhinoviren verursacht. Typische Symptome sind:

  • Schnupfen

  • Halsschmerzen

  • Husten

  • Niesen

  • Müdigkeit

  • Leichtes Fieber

Im Gegensatz dazu ist die Grippe (Influenza) eine ernsthaftere Erkrankung, die durch Influenza-Viren hervorgerufen wird. Die Symptome sind oft gravierender und umfassen:

  • Plötzliches hohes Fieber

  • Husten und Atembeschwerden

  • Starke Gliederschmerzen

  • Schüttelfrost

  • Kopfschmerzen

  • Ausgeprägte Müdigkeit

Behandlungsmöglichkeiten

Wenn die Grippewelle oder ein grippaler Infekt zuschlägt und die ersten Symptome sich zeigen, ist es wichtig, schnell und gezielt zu handeln. Eine frühzeitige Behandlung kann nicht nur die Beschwerden lindern, sondern auch die Dauer der Erkrankung verkürzen. In diesem Abschnitt erfahren Sie, welche bewährten pflanzlichen Mittel und allopathischen Medikamente Ihnen zur Seite stehen, um die Symptome von Husten, Schnupfen und Halsschmerzen effektiv zu bekämpfen. Ob natürliche Heilmittel oder moderne Arzneimittel – wir bieten Ihnen einen Überblick über die besten Optionen, damit Sie schnell wieder auf die Beine kommen.

Husten

Bei Arzneimitteln unterscheidet man vor allem bei chemischen Präparaten zwischen Expectorantien (= Schleimlöser) und Antitussiva (= Hustenstiller) diese sollten nie zusammen eingenommen werden, da der Hustenblocker einen Sekretstau verursachen könnte.

Der bekanntesten Schleimlöser sind Ambroxol und Acetylcystein. Während Ambroxol auch entzündungshemmende im Respirationstrakt Eigenschaften aufweist, ist Acetylcystein hauptsächlich schleimlösend.

Als Hustenstiller haben wir Pentoxyverin, Dextromethorphan und Codein. Codein ist verschreibungspflichtig. Auch bei Dextromethorphan besteht Suchgefahr bei missbräuchlicher Anwendung. Bei allen Hustenstiller sollte unbedingt auf Alkohol verzichtet werden und bei vorliegenden Grunderkrankungen vor der Anwendung Rücksprachen mit dem Apotheker oder Arzt ihres Vertrauens gehalten werden.

Schnupfen

Gegen Schnupfen helfen abschwellende Nasensprays. Die Wirkstoffe sind

Alle 3 Wirkstoffe haben eins gemeinsam: Bitte nicht öfters als 3 x pro Tag anwenden und nicht länger als eine Woche am Stück. Diesen Satz haben Sie bestimmt schon oft gehört. Der Hintergrund ist, dass diese Wirkstoffe abschwellend wirken, was die Nasenatmung erleichtert aber auch die Nasenschleimhäute austrocknet.

Das führt dann zu einem Kreislauf und am Ende ist der Schnupfen weg aber die Nasenschleimhaut schwillt an, um die Versorgung der Schleimhaut aufrecht zu erhalten, der Mensch bekommt keine Luft mehr durch die Nase und sprüht wieder und der Kreislauf beginnt von vorne. Im schlimmsten Fall führt das nach langem Missbrauch zu einer dauerhaften Schädigung der Nasenschleimhaut.

Bei empfindlichen Menschen oder in höherer Dosierung können diese Wirkstoffe auch eine Erhöhung des Blutdrucks bewirken.

Ein weiterer Wirkstoff, der die Nase frei macht ist Pseudoephidrin. Dieser Wirkstoff kommt meist in Kombipräparaten gegen Erkältung vor. Z.B in Boxagrippal, Geloprosed, Aspirin Complex oder Wick MediNait vor. Auch dieser Wirkstoff hat als Nebenwirkung insbesondere die Blutdruckerhöhung.

Wer seinem Schnupfen gerne mit einem pflanzlichen Mittel zu Leibe rücken möchte wird mit Sinupret Extract fündig. Ein Extrakt aus bewährten Kräutern in Drageeform. Auch hiermit können Sie durch die Nase wieder besser atmen und die Entzündungen die das Anschwellen der Nasenschleimhaut auslösen werden bekämpft. Diese Wirkung beschränkt sich nicht nur auf die Schleimhäute in der Nase, sondern gilt auch für die Nasenneben- und Stirnhöhlen.

Egal für welches Mittel Sie sich entscheiden informieren Sie sich in der Packungsbeilage, ob eine Kontraindikation auf Sie zutrifft.

Sie sind sich unsicher? Wir beraten Sie gerne!

Halsschmerzen

Auch gegen Halsschmerzen ist so manches Kraut gewachsen.

Bei leichteren Beschwerden eignen sich Lutschtabletten mit Eibisch-,Primelwurzel oder Isländisch-Moos-Extrakt. Alle diese Pflanzen bilden eine Schutzschicht über die Schleimhäute im Rachen und erleichtern so das Schlucken und verscheuchen ein Kratzen im Hals.  Auch Lutschtabletten mit Hyalouronsäure sind hier gut geeignet, da sie die Schleimhäute im Rachen feucht halten. Alle diese Lutschtabletten sind natürlich auch gut für Sänger oder Sprecher geeignet, die einfach ihre Stimme unterstützen möchten.

Aus der Ecke der chemischen Wirkstoffe kommen Lutschtabletten mit desinfizierenden Inhaltsstoffen. Dazu gehören z.B. Neo Angin Tabletten. Diese sollen verhindern, dass sich Infektionen der oberen Atemwege nach unten ausbreiten.

Sind die Halsschmerzen bereits stärker helfen Lutschtabletten die zusätzlich zum desinfizierenden Wirkstoff auch ein Lokalanästetukum enthalten, wie z. B. Dolo-Dobendan.

Wer auf den desinfizierenden Wirkstoff verzichten möchte, ist z.B. mit dem Wirkstoff Flurbiprofen gut beraten, dieser ist als Spray oder als Lutschtablette erhältlich.

Auch bei diesen Präparaten ist es wichtig, dass Sie sich in der Packungsbeilage über die Kontraindikationen informieren, oder Sie fragen einfach uns 🙂

Fieber und Schmerzen

Gegen Fieber und Schmerzen stehen verschiedene Wirkstoffe zur Auswahl:

Paracetamol

Acetylsalicylsäure (ASS) und

Ibuprofen.

Paracetamol senkt am stärksten das Fieber, Ibuprofen ist am besten entzündungshemmend. Bitte lesen Sie auch hier die Packungsbeilage und lassen Sie sich fachmännisch beraten.

Wie sinnvoll sind hier Kombipräparate?

Bitte nehmen Sie nur Arzneimittel gegen Symptome, die Sie schon haben. Keines der obengenannten Präparate wirkt vorbeugend gegen Erkältungen oder Grippe. Alle Produkte bekämpfen nur ein Symptom.

D.h. ein Kombipräparat ist dann sinnvoll, wenn Sie an allen Symptomen leiden, gegen die das Präparat wirkt. Wenn man mit einer fetten Erkältung oder gar einer Virusgrippe darnieder liegt, kann es sinnvoll sein ein Kombipräparat gegen alle Beschwerden zu nehmen.

Wenn Sie allerding nur einen Schnupfen haben sind Kombipräparate nicht sinnvoll, da das „Zuviel“ an Wirkstoffen den Organismus unnötig belastet und auch zu unnötigen Nebenwirkungen führt.

Wir beraten Sie gerne bei der Auswahl des zu Ihnen passenden Produktes.

Grundsätzlich gilt:

Gönnen Sie sich Ruhe und ausreichend Schlaf, damit das Immunsystem ungestört seine Arbeit tun kann und trinken Sie ausreichend Wasser.

Suchen Sie einen Arzt auf, wenn die Symptome schwerwiegend sind oder sich verschlimmern. Insbesondere Risikogruppen sollten bei Anzeichen einer Grippe schnell handeln.

Vorbeugung

Um einer Erkältung vorzubeugen, helfen einfache Maßnahmen:

  • Grippeimpfung:

    Lassen Sie sich jährlich impfen, um das Risiko einer Grippeinfektion zu verringern. Die Impfung ist besonders wichtig für Risikogruppen wie ältere Menschen, Schwangere und Personen mit chronischen Erkrankungen.

  • Händehygiene:

    Regelmäßiges und gründliches Händewaschen ist eine der effektivsten Methoden, um die Verbreitung von Viren zu verhindern. Verwenden Sie Seife und Wasser oder ein Handdesinfektionsmittel.

  • Gesunde Ernährung:

    Stärken Sie Ihr Immunsystem mit einer ausgewogenen Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten ist. Besonders Vitamin C und Zink sind wichtig.

  • Ausreichend Schlaf und Bewegung:

    Achten Sie auf genügend Schlaf und regelmäßige Bewegung, um Ihr Immunsystem zu unterstützen.

  • Vermeidung von Menschenansammlungen:

    Um das Ansteckungsrisiko zu minimieren sollten Sie in der Grippezeit sollten Sie enge Kontakte in überfüllten Räumen meiden, insbesondere wenn Sie zu einer besonders gefährdeten Personengruppe gehören.

„Ein guter Schlaf ist entscheidend für Ihre Gesundheit und Lebensqualität. Durch die Beachtung von Schlafhygiene, bewusste Ernährung, gezielte Nahrungsergänzungsmittel, die Förderung der psychischen Gesundheit und gegebenenfalls den Einsatz von Medikamenten können Sie Ihren Schlaf verbessern. Es ist wichtig, individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen und bei anhaltenden Schlafproblemen einen Facharzt zu konsultieren.“

Sheila Richter

Apothekerin

Nahrungsergänzungsmittel

Hier sind einige empfehlenswerte Nahrungsergänzungsmittel zur Prävention und Therapie von Erkältungen und zur Stärkung des Immunsystems:

  • Vitamin D: Vitamin D spielt eine wichtige Rolle im Immunsystem. Ein Mangel kann das Risiko für Atemwegserkrankungen erhöhen.

    Die empfohlene Dosierung beträgt 1000-2000 IE täglich, besonders in den Wintermonaten.

  • Zink: Zink ist ein essentielles Mineral, das die Immunantwort stärkt und die Dauer einer Erkältung verkürzen kann.

    Die empfohlene Dosierung beträgt 10-25 mg täglich, besonders bei ersten Anzeichen einer Erkältung. Vor allem vegan und vegetarisch lebende Personen sollten auf ihre Zinkzufuhr achten, da es in gut verwertbarer Form hauptsächlich in tierischen Produkten vorkommt.

     

  • Probiotika: Probiotika unterstützen die Gesundheit des Mikrobioms und können das Immunsystem stärken, was zur Vorbeugung von Atemwegserkrankungen beitragen kann.

  • Knoblauch (Allium sativum): Knoblauch hat antimikrobielle und immunstärkende Eigenschaften. Er kann helfen, Erkältungen vorzubeugen und ihre Symptome zu lindern.

    Die empfohlene Dosierung beträgt 600-1200 mg Extrakt täglich oder 1-2 frische Zehen.

Diese Nahrungsergänzungsmittel können eine wertvolle Unterstützung zur Prävention und Behandlung von Erkältungen bieten. Es ist jedoch wichtig, sich bewusst zu sein, dass sie keine Ersatztherapie darstellen und bei anhaltenden Symptomen immer ein Arzt konsultiert werden sollte.

Sheila Richter

Apothekerin

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