Published On: 9. März 20252,2 min read

FSME: Was Sie über die Frühsommer-Meningoenzephalitis wissen sollten

FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist eine ernstzunehmende Virusinfektion, die das Gehirn und die Hirnhäute betreffen kann. Sie wird hauptsächlich durch Zeckenstiche übertragen und ist in bestimmten Regionen Deutschlands, darunter Bayern, besonders verbreitet.

Was ist FSME?

FSME ist eine durch das FSME-Virus ausgelöste Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute. Die Erkrankung kann mild verlaufen, aber auch schwere neurologische Komplikationen wie Lähmungen oder Bewusstseinsstörungen verursachen. Die meisten Infektionen verlaufen symptomlos, bei einer symptomatischen Infektion zeigt sich oft ein zweiphasiger Krankheitsverlauf:

  • Phase 1:Grippeähnliche Symptome

    • Allgemeines Krankheitsgefühl
    • Fieber, oft bis 39 °C
    • Kopfschmerzen und Gliederschmerzen
    • Müdigkeit, Schwindel und Appetitlosigkeit
    • Gelegentlich Übelkeit und Erbrechen

    Diese Symptome treten meist 7–14 Tage nach dem Zeckenstich auf und werden oft mit einer Grippe verwechselt

  • Phase 2: Neurologische Beschwerden

    • Hirnhautentzündung (Meningitis): Hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Lichtscheue.
    • Hirnentzündung (Enzephalitis): Bewusstseinsstörungen, Gleichgewichtsstörungen, Sprach- und Schluckprobleme, Lähmungen.
    • Rückenmarksentzündung (Myelitis): Sensibilitätsstörungen, abgeschwächte Reflexe und Querschnittslähmungen

Schwere Verläufe können bleibende Schäden wie Lähmungen oder neurologische Funktionsstörungen verursachen. Etwa 1 % der Fälle endet tödlich

Wie wird FSME übertragen?

Das FSME-Virus wird durch den Speichel infizierter Zecken direkt beim Stich übertragen. Zecken halten sich bevorzugt in Wäldern, hohem Gras oder Gebüschen auf. Neben Zeckenstichen kann das Virus auch durch den Verzehr von Rohmilchprodukten (z. B. Ziegen- oder Schafsmilch) übertragen werden.

Wichtig: Die schnelle Entfernung der Zecke schützt nicht vor FSME, da die Übertragung sofort beim Stich erfolgt

Wie wird FSME behandelt?

FSME ist ursächlich nicht therapierbar – es gibt keine antiviralen Medikamente gegen das Virus. Die Behandlung konzentriert sich auf die Linderung der Symptome:

  • In der ersten Krankheitsphase können fiebersenkende und schmerzlindernde Medikamente wie Paracetamol helfen.
  • Bei schweren neurologischen Symptomen ist eine stationäre Behandlung erforderlich. Hier werden Patienten überwacht und Komplikationen wie Krampfanfälle oder Lähmungen behandelt

Prävention: Der beste Schutz

Da eine kausale Behandlung nicht möglich ist, steht die Prävention im Fokus:

  • FSME-Impfung: Die Impfung bietet den besten Schutz vor einer Infektion und wird für Personen empfohlen, die in Risikogebieten leben oder sich häufig in der Natur aufhalten.
  • Zeckenschutz: Tragen Sie lange Kleidung, verwenden Sie Zeckenschutzmittel und kontrollieren Sie Ihren Körper nach Aufenthalten im Freien gründlich.

FSME ist eine ernsthafte Erkrankung, doch mit der richtigen Vorsorge können Sie das Risiko deutlich minimieren. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Impfung und ergreifen Sie Schutzmaßnahmen gegen Zeckenstiche!

Sheila Richter

Apothekerin

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