Published On: 30. Dezember 20246,9 min read
Vitamin D - das Sonnenvitamin

Vitamin D – Wie Sie einen Mangel vermeiden und Ihre Gesundheit stärken können.

Vitamin D ist ein essentielles fettlösliches Vitamin, das eine entscheidende Rolle für die Gesundheit spielt. Es wird hauptsächlich durch Sonnenlicht auf der Haut synthetisiert, kann aber auch durch bestimmte Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden. In den letzten Jahren hat das Interesse an Vitamin D und seinen potenziellen gesundheitlichen Vorteilen zugenommen, ebenso wie an den Risiken einer übermäßigen Supplementation.

Nutzen von Vitamin D

  • Knochengesundheit: Vitamin D ist entscheidend für die Kalziumaufnahme im Darm, was zur Aufrechterhaltung starker Knochen beiträgt. Studien zeigen, dass eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D das Risiko von Osteoporose und Knochenbrüchen verringern kann.

  • Immunfunktion: Vitamin D spielt eine Rolle im Immunsystem und kann helfen, Entzündungen zu regulieren. Neuere Studien haben gezeigt, dass es möglicherweise vor respiratorischen Infektionen schützen kann, einschließlich COVID-19 (Murphy et al., 2021).

  • Psychische Gesundheit: Einige Forschungen deuten darauf hin, dass ein niedriger Vitamin D-Spiegel mit einem höheren Risiko für Depressionen und Angstzustände verbunden sein könnte. Eine Meta-Analyse hat positive Effekte von Vitamin D auf die Stimmung festgestellt (Anglin et al., 2013).

  • Kardiovaskuläre Gesundheit: Einige Studien legen nahe, dass Vitamin D zur Senkung des Risikos für Herzkrankheiten beitragen kann, indem es Entzündungen verringert und den Blutdruck reguliert (Zittermann, 2006).

Wieviel Vitamin D ist zuviel?

Die Frage, wie viel Vitamin D als Supplement zu viel ist, lässt sich nicht pauschal beantworten, da verschiedene Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und individuelle Veranlagung eine Rolle spielen. Generell gilt jedoch: Eine übermäßige Zufuhr von Vitamin D kann zu gesundheitlichen Problemen führen.

Empfehlungen

  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): Die DGE empfiehlt für Erwachsene eine tägliche Zufuhr von 20 µg (800 I.E.) Vitamin D bei fehlender Eigenproduktion (z.B. im Winter oder bei unzureichender Sonnenexposition).

  • Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA): Die EFSA hat für Erwachsene eine sichere Höchstzufuhr von 100 µg (4.000 I.E.) Vitamin D pro Tag festgelegt. Diese Menge sollte ohne ärztliche Anweisung nicht dauerhaft überschritten werden.
  • Robert Koch-Institut (RKI): Das RKI weist darauf hin, dass eine langfristige Einnahme von hohen Dosen Vitamin D (deutlich über den Empfehlungen) zu einer Hyperkalzämie (erhöhter Kalziumspiegel im Blut) führen kann, was schwerwiegende Folgen wie Nierenschäden, Herzrhythmusstörungen und sogar den Tod haben kann.

Aktuelle Erkenntnisse zu Vitamin D

Jüngste Forschungsergebnisse legen nahe, dass die optimale Dosis von Vitamin D für viele Menschen möglicherweise höher ist als bisher empfohlen. Eine Studie aus dem Jahr 2022 hat gezeigt, dass eine tägliche Dosis von 2000 bis 4000 IE für die meisten Erwachsenen vorteilhaft sein könnte, während die empfohlene Tagesdosis in vielen Ländern oft nur bei 600 IE liegt (Cashman et al., 2022).

Zusätzlich wird der Zusammenhang zwischen Vitamin D und chronischen Erkrankungen weiterhin intensiv untersucht. Eine umfassende Übersichtsarbeit hat gezeigt, dass vitamin-D-reiche Ernährung und ausreichende Sonneneinstrahlung potenziell das Risiko für verschiedene chronische Erkrankungen senken können (Wang et al., 2021).

Bestimmte Personengruppen sind besonders gefährdet, an einem Vitamin D-Mangel zu leiden:

  • Ältere Menschen: Mit zunehmendem Alter nimmt die Fähigkeit der Haut ab, Vitamin D aus Sonnenlicht zu synthetisieren. Zudem verbringen viele ältere Menschen weniger Zeit im Freien.

  • Menschen mit dunkler Hautfarbe: Melanin, der Pigmentstoff, der die Hautfarbe bestimmt, reduziert die Fähigkeit der Haut, Vitamin D aus Sonnenlicht zu produzieren. Daher sind Personen mit dunkler Hautfarbe bei gleicher Sonnenexposition oft stärker gefährdet.

  • Menschen, die sich wenig im Freien aufhalten: Personen, die viel Zeit drinnen verbringen oder in Regionen leben, in denen es wenig Sonnenlicht gibt (z. B. in den Wintermonaten), haben ein höheres Risiko.

  • Übergewichtige und adipöse Menschen: Vitamin D ist fettlöslich und kann in Fettgewebe gespeichert werden. Daher kann bei übergewichtigen Personen die Bioverfügbarkeit von Vitamin D verringert sein.

  • Menschen mit bestimmten Erkrankungen: Erkrankungen, die die Absorption von Nährstoffen beeinträchtigen, wie Zöliakie, Morbus Crohn und andere gastrointestinale Erkrankungen, können das Risiko für einen Mangel erhöhen.

  • Schwangere und stillende Frauen: Diese Frauen haben einen erhöhten Bedarf an Vitamin D, um die Gesundheit des Fötus oder des Säuglings zu unterstützen.

  • Personen, die bestimmte Medikamente einnehmen: Einige Medikamente, wie bestimmte Antiepileptika oder Glukokortikoide, können den Vitamin D-Stoffwechsel beeinflussen und das Risiko eines Mangels erhöhen.

Vitamin D - Senioren
Vitamin D - Senioren
Vitamin D - Senioren

Es ist wichtig, regelmäßig den Vitamin D-Spiegel zu überprüfen, insbesondere bei Personen aus diesen Risikogruppen.

Vitamin D - Senioren
Vitamin D - Senioren
Vitamin D - Senioren
Vitamin D - Senioren

Kann man Vitamin D mit der Nahrung aufnehmen?

Vitamin D ist in verschiedenen Nahrungsmitteln enthalten, wobei einige Quellen besonders reich an bioverfügbarem Vitamin D sind. Hier sind die wichtigsten Nahrungsmittel, die eine gute Quelle für Vitamin D darstellen:

  • Fettreiche Fische:

    • Lachs: Eine der besten Quellen für Vitamin D.
    • Makrele: Ebenfalls sehr reich an Vitamin D.
    • Sardinen: Diese kleinen Fische sind nicht nur schmackhaft, sondern auch nährstoffreich.
  • Leber:

    • Rinderleber: Enthält eine hohe Menge an Vitamin D, sollte jedoch in Maßen konsumiert werden, da sie auch hohe Mengen an Vitamin A enthält.
  • Eier:

    • Insbesondere das Eigelb enthält Vitamin D, wenn auch in geringeren Mengen im Vergleich zu fettreichem Fisch.
  • Milchprodukte:

    • Vollmilch und Joghurt: Viele Produkte sind mit Vitamin D angereichert, was die Bioverfügbarkeit erhöht.
    • Käse: Einige Käsesorten enthalten ebenfalls Vitamin D, allerdings in geringeren Mengen.
  • Angereicherte Lebensmittel:

    Produkte wie

    • Margarine
    • Frühstücksflocken
    • pflanzliche Milchalternativen (z. B. Soja- oder Mandelmilch)

    sind häufig mit Vitamin D angereichert.

  • Pilze:

    • Bestimmte Pilzarten, insbesondere wenn sie UV-Licht ausgesetzt sind (z. B. Shiitake oder Champignons), können signifikante Mengen an Vitamin D2 enthalten.

„Um ausreichend Vitamin D aufzunehmen, ist es sinnvoll, eine Kombination aus diesen Nahrungsmitteln in die Ernährung einzubauen. Besonders fettreiche Fische und angereicherte Produkte sind hervorragende Quellen für bioverfügbares Vitamin D. In Regionen mit geringer Sonnenlichtexposition kann es zudem sinnvoll sein, die Ernährung durch Supplemente zu ergänzen, insbesondere bei Risikogruppen.“

Sheila Richter

Apothekerin

Gibt es verschiedene Vitamn -D-Arten?

Ja, es gibt Vitamin D2 = Ergocalciferol und Vitamin D3 = Cholecalciferol

Bei der Wahl zwischen Vitamin D2 (Ergocalciferol) und Vitamin D3 (Cholecalciferol) gibt es einige wesentliche Unterschiede, die die Wirksamkeit und die Bioverfügbarkeit betreffen. Hier sind die wichtigsten Punkte:

Vitamin D3 (Cholecalciferol)

  • Herkunft: Wird hauptsächlich aus tierischen Quellen gewonnen, z. B. aus Fischleberöl oder durch UV-Bestrahlung von Lanolin (Schafswolle).

  • Wirksamkeit: Studien zeigen, dass Vitamin D3 effektiver ist als D2 in der Erhöhung des Vitamin D-Spiegels im Blut. D3 wird schneller in die aktive Form umgewandelt und hat eine längere Halbwertszeit im Körper.

  • Bioverfügbarkeit: Vitamin D3 hat eine höhere Bioverfügbarkeit, was bedeutet, dass der Körper es besser aufnehmen und nutzen kann.

Vitamin D2 (Ergocalciferol)

  • Herkunft: Wird hauptsächlich aus Hefen oder Pflanzen gewonnen und ist somit eine geeignete Option für Vegetarier und Veganer.

  • Wirksamkeit: Während D2 auch wirksam ist, zeigt die Forschung, dass es weniger potent ist als D3. Es kann weniger effektiv bei der Aufrechterhaltung des Blutspiegels von Vitamin D sein.

  • Verfügbarkeit: D2 wird oft in verschreibungspflichtigen Vitamin D-Präparaten verwendet, ist aber in der Regel weniger verbreitet als D3 in Nahrungsergänzungsmitteln.

„Vitamin D3 wird im Allgemeinen als die bessere Wahl angesehen, da es effektiver in der Erhöhung und Aufrechterhaltung des Vitamin D-Spiegels im Blut ist. Wenn es um Supplemente geht, ziehen die meisten Experten D3 vor, insbesondere für eine langfristige Vitamin D-Versorgung.

Wenn Sie spezielle diätetische Einschränkungen haben (z. B. vegan), kann Vitamin D2 eine geeignete Alternative sein, aber es könnte notwendig sein, die Dosierung gegebenenfalls anzupassen. Es ist immer ratsam, sich vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln durch Fachpersonal beraten zu lassen.

Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gerne.“

Sheila Richter

Apothekerin