Published On: 13. März 20253,1 min read

Heuschnupfen und Klimawandel: Wie sich die Allergie verändert

Der Klimawandel hat nicht nur Auswirkungen auf die Umwelt, sondern beeinflusst auch die Gesundheit von Millionen Menschen, die unter Heuschnupfen leiden. Durch steigende Temperaturen und veränderte Wetterbedingungen hat sich die Pollensaison verlängert und intensiviert. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Klimaveränderungen Heuschnupfen verschärfen, warum diese Themen zusammenhängen und was Allergiker jetzt besonders beachten müssen.

Welche Rolle spielen Luftschadstoffe bei der Pollenallergie?

  • Längere Pollensaison

     Mildere Winter und Frühjahre führen dazu, dass Pflanzen früher blühen und später aufhören. Frühblüher wie Hasel und Erle setzen ihre Pollen bereits im Januar frei, während Kräuter wie Ambrosia bis in den Herbst hinein aktiv sind. Für Allergiker bedeutet dies eine nahezu ganzjährige Belastung

  • Höhere Pollenkonzentrationen

    Der Anstieg der CO₂-Konzentration in der Atmosphäre fördert das Pflanzenwachstum und erhöht die Menge der freigesetzten Pollen. Studien zeigen, dass sowohl die Pollenkonzentration als auch der Allergengehalt von Pollen zunimmt

  • Aggressivere Pollen

    Luftschadstoffe wie Feinstaub oder Ozon verändern die Struktur der Pollenproteine, wodurch diese stärkere allergische Reaktionen auslösen können

  • Ausbreitung invasiver Pflanzen

    Der Klimawandel begünstigt die Verbreitung hochallergener Neophyten wie Ambrosia. Diese Pflanzen haben längere Blühzeiten und produzieren besonders aggressive Pollen


  • Veränderung der Pollenallergenität

    Schadstoffe wie Stickstoffdioxid (NO₂), Ozon (O₃) und Feinstaub verändern die chemische Struktur der allergieauslösenden Proteine auf Pollen. Diese werden dadurch aggressiver und können stärkere Immunreaktionen auslösen

  • Direkte Wirkung auf den Körper

    Schadstoffe schädigen die Schleimhäute der Atemwege, wodurch Allergene leichter eindringen können. Dies verstärkt allergische Symptome und erhöht die Reizbarkeit der Atemwege

  • Schadstoffe schädigen die Schleimhäute der Atemwege, wodurch Allergene leichter eindringen können. Dies verstärkt allergische Symptome und erhöht die Reizbarkeit der Atemwege[2][5].
  • Neuartige Allergene

    Studien zeigen, dass Luftverschmutzung nicht nur bestehende Allergene verändert, sondern auch neue allergieauslösende Substanzen entstehen lässt

Welche Schadstoffe sind besonders problematisch?

  • Stickstoffdioxid (NO₂):

    Entsteht bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe und steigert die Allergenität von Pollen.

  • Ozon (O₃):

    Reizt die Atemwege und verstärkt Symptome während der Pollensaison.

  • Feinstaub:

    Fördert Entzündungen und erhöht die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen

Was müssen Allergiker jetzt besonders beachten?

  • Überwachung der Pollensaison

    Nutzen Sie aktuelle Pollenflugvorhersagen und Pollenkalender, um Ihre Aktivitäten im Freien besser zu planen. Apps oder Websites können Ihnen helfen, die Belastung zu minimieren.

  • Schutzmaßnahmen im Alltag

    • Installieren Sie Pollenschutzgitter an Fenstern.
    • Lüften Sie nur zu pollenarmen Zeiten (z. B. nach Regen).
    • Waschen Sie abends Ihre Haare, um Pollenreste zu entfernen
  • Frühzeitige Behandlung

    Informieren Sie sich über Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie), um langfristige Beschwerden zu reduzieren. Eine frühzeitige Therapie kann auch das Risiko eines „Etagenwechsels“ zum allergischen Asthma senken.

  • Bewusstsein für invasive Pflanzen

    Melden Sie invasive Arten wie Ambrosia bei den zuständigen Behörden und vermeiden Sie den direkten Kontakt mit diesen Pflanzen

  • Langfristige Vorsorge

    Da sich die Belastung durch den Klimawandel weiter verschärfen wird, sollten Allergiker ihre Symptome regelmäßig überprüfen lassen und gegebenenfalls neue Therapien ausprobieren.

„Der Klimawandel hat die Belastung durch Heuschnupfen erheblich verstärkt: Die Pollensaison ist länger, die Konzentration höher, und neue allergene Pflanzen breiten sich aus. Für Allergiker ist es wichtiger denn je, präventive Maßnahmen zu ergreifen und frühzeitig eine passende Therapie zu beginnen. Mit einem bewussten Umgang können Sie Ihre Lebensqualität trotz steigender Herausforderungen erhalten.

Sheila Richter

Apothekerin