Published On: 7. Januar 20254,7 min read

Gut Ein- und Durchschlafen: Ein Leitfaden für besseren Schlaf

Schlaf ist eine essentielle Grundlage für Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden. Viele Menschen kämpfen jedoch mit Schlafstörungen, die ihre Lebensqualität beeinträchtigen können. Dieser Artikel bietet Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Aspekte, die zu einem besseren Schlaf beitragen können, einschließlich Schlafhygiene, Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel, psychischer Gesundheit und Medikamenten.

Schlafhygiene

Schlafhygiene umfasst eine Reihe von Verhaltensweisen und Umgebungsfaktoren, die helfen, die Schlafqualität zu verbessern. Zu den grundlegenden Empfehlungen gehören:

  • Regelmäßiger Schlafrhythmus: Gehen Sie jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett und stehen Sie zur gleichen Zeit auf, auch am Wochenende.

  • Schlafumgebung: Sorgen Sie für eine ruhige, dunkle und kühle Schlafumgebung. Verdunkelungsvorhänge und Ohrstöpsel können hilfreich sein.

  • Bildschirmzeit reduzieren: Vermeiden Sie elektronische Geräte mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen, da das blaue Licht die Melatoninproduktion stören kann.

  • Aufregung vermeiden: Vermeiden Sie Sendungen oder auch Bücher, die Sie zu sehr aufwühlen oder zu spannend sind.

  • Entspannungstechniken: Praktizieren Sie Entspannungstechniken wie Meditation oder tiefes Atmen, um Ihren Geist vor dem Schlafen zu beruhigen.

Ernährung

Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für die Schlafqualität. Einige Tipps sind:

  • Leichte Abendmahlzeiten: Vermeiden Sie schwere und fettige Speisen vor dem Schlafengehen. Stattdessen können leichte Snacks wie Joghurt oder eine Banane hilfreich sein.

  • Koffein und Alkohol: Reduzieren Sie den Konsum von Koffein und Alkohol, insbesondere am Abend. Beide können die Schlafqualität negativ beeinflussen.

  • Schlaffördernde Lebensmittel: Lebensmittel, die reich an Tryptophan sind, wie Nüsse, Samen und Haferflocken, können die Produktion von Melatonin fördern. Diese können über den Tag verteilt gegessen werden.

Nahrungsergänzungsmittel

Einige Nahrungsergänzungsmittel können die Schlafqualität unterstützen:

  • Melatonin: Ein natürliches Hormon, das den Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert. Es kann besonders bei Jetlag oder Schichtarbeit hilfreich sein.

  • L-Tryptophan: Eine Aminosäure die sowohl ein Baustein von Melatonin wie auch von Seretonin ist, beides Stoffe die wichtig zur Regulierung des Schlafs und Stimmung sind.

  • Magnesium: Dieses Mineral kann helfen, die Muskeln zu entspannen und die Schlafqualität zu verbessern.

Vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel ist eine Beratung durch Fachpersonal wichtig. Wir beraten Sie gerne.

Psychische Gesundheit

Die psychische Gesundheit hat einen großen Einfluss auf den Schlaf:

  • Stressmanagement: Hoher Stress und Angstzustände können den Schlaf stören. Regelmäßige Bewegung, Yoga und Achtsamkeit können helfen, Stress abzubauen.

  • Therapie: In einigen Fällen kann eine kognitive Verhaltenstherapie für Schlafstörungen (CBT-I) hilfreich sein, um negative Gedankenmuster zu verändern, die den Schlaf beeinträchtigen.

Medikamente

Immer mehr Menschen suchen nach natürlichen Lösungen zur Verbesserung ihrer Schlafqualität. Freiverkäufliche schlaffördernde Wirkstoffe bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten, um Schlafprobleme zu lindern.

  • Baldrian: Baldrian wirkt beruhigend und kann die Schlafqualität verbessern. Es wird angenommen, dass die Wurzelstoffe von Baldrian die Aktivität von Neurotransmittern im Gehirn beeinflussen, die den Schlaf fördern.

    Mögliche Nebenwirkungen sind: Magenbeschwerden, Schwindel, Schläfrigkeit.

  • Passionsblume: Passionsblume kann angstlindernde und beruhigende Eigenschaften haben. Sie wird häufig in Kombination mit anderen Kräutern eingesetzt, um die Schlafqualität zu verbessern.

    Mögliche Nebenwirkungen sind: Schläfrigkeit, Schwindel, Magenbeschwerden.

  • L-Theanin: L-Theanin fördert die Entspannung, ohne Schläfrigkeit zu verursachen. Es kann helfen, den Stress zu reduzieren und die allgemeine Schlafqualität zu verbessern.

    Mögliche Nebenwirkungen sind: Selten, aber möglich: Kopfschmerzen oder Übelkeit.

  • Johanniskraut: Johanniskraut kann bei leichten bis mittelschweren Depressionen helfen und hat auch einen positiven Einfluss auf den Schlaf. Es ist jedoch wichtig, vorsichtig zu sein, da es mit anderen Medikamenten interagieren kann.

    Mögliche Nebenwirkungen sind: Magenbeschwerden, Müdigkeit, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

  • Diphenhydramin: Diphenhydramin ist ein Antihistaminikum, das die Wirkung von Histamin im Gehirn blockiert. Dies führt zu einer sedierenden Wirkung, die das Einschlafen erleichtern kann. Es wird häufig in rezeptfreien Schlafmitteln verwendet.

    Mögliche Nebenwirkungen sind: Schläfrigkeit, Mundtrockenheit, Schwindel, Übelkeit.

  • Doxylaminsuccinat: Doxylaminsuccinat ist ebenfalls ein Antihistaminikum, das eine beruhigende Wirkung hat. Es wird häufig in Kombination mit anderen Wirkstoffen in Schlafmitteln angeboten. Es kann helfen, die Einschlafzeit zu verkürzen und die Schlafqualität zu verbessern.

    Mögliche Nebenwirkungen sind: Schläfrigkeit, Mundtrockenheit, Schwindel, Magenbeschwerden.

Es ist sinnvoll, sich vor der Einnahme von freiverkäuflichen Schlafmitteln von Fachpersonal beraten zu lassen. Unser pharmazeutisches Personal berät Sie gerne.

Verschreibungspflichtige Medikamente

In einigen Fällen können stärker wirksame Medikamente erforderlich sein, um Schlafstörungen zu behandeln. Diese dürfen jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht eingesetzt werden und sind daher rezeptpflichtig:

  • Schlafmittel: Es gibt verschiedene rezeptpflichtige Schlafmittel, die kurzfristig helfen können. Langfristiger Gebrauch kann jedoch zu Abhängigkeit führen.

  • Antidepressiva: Einige Antidepressiva haben eine schlaffördernde Wirkung und können bei Schlafstörungen helfen.

„Ein guter Schlaf ist entscheidend für Ihre Gesundheit und Lebensqualität. Durch die Beachtung von Schlafhygiene, bewusste Ernährung, gezielte Nahrungsergänzungsmittel, die Förderung der psychischen Gesundheit und gegebenenfalls den Einsatz von Medikamenten können Sie Ihren Schlaf verbessern. Es ist wichtig, individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen und bei anhaltenden Schlafproblemen einen Facharzt zu konsultieren.“

Sheila Richter

Apothekerin